GRAND OPÉRA IN VIER AKTEN
Libretto von Eugène Scribe
Darf ein Märtyrertod zum Gegenstand einer Opernhandlung werden? Die italienische Zensur beschied die Frage in den 1830er-Jahren mit einem klaren „Nein“, sodass Gaetano Donizetti seine geplante Oper Poliuto kurzerhand in Frankreich und mithilfe des Librettisten Eugène Scribe als Grand Opéra herausbrachte: Als Les Martyrs feierte das Werk 1840 in Paris seine Premiere und wartete dort u. a. mit einer Balletteinlage, einer auf die Form des Musikdramas vorausweisenden Neustruktur der Partitur und einer spektakulär umgearbeiteten Tenorpartie auf. Zur Zeit der spätantiken Christenverfolgung in Armenien steht eine junge Frau nicht nur zwischen zwei Religionen, sondern auch zwischen Ehemann und früherem Geliebten. Private wie weltanschauliche Umbrüche prallen aufeinander in einer Oper, die den riskanten Kontrast zwischen italienischem Belcanto und französischer Romantik wagt. Regisseur Cezary Tomaszewski fokussiert sich in seiner Inszenierung auf die tragische Geschichte des Landes, in dem die Handlung angesiedelt ist: Armenien.
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Werkeinführung jeweils 30 Minuten vor Aufführungsbeginn
Besetzung
Musikalische Leitung: Jérémie Rhorer
Inszenierung: Cezary Tomaszewski
Bühne und Kostüm: Aleksandra Wasilkowska
Licht: Jędrzej Jęcikowski
Video: Krzysztof Kaczmarek
Choreografie: Barbara Olech
Dramaturgie: Jakub Momro, Christian Schröder
Pauline: Roberta Mantegna
Polyeucte: John Osborn
Sévère: Mattia Olivieri
Félix: David Steffens
Callisthènes: Nicolò Donini
Néarque: Patrick Kabongo
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Arnold Schoenberg Chor (Leitung: Erwin Ortner)